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David Kelley, „Objektivität: Metaphysisch und epistemologisch“

Sitzung 7

David Kelley, „Objektivität: Metaphysisch und epistemologisch“

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Sitzung 7

Zusammenfassung

David Kelley (Ph.D., Princeton University) ist der Gründer der Atlas Society. In diesem Vortrag unterscheidet er zwischen objektiven, subjektiven und intrinsischen Denkansätzen und argumentiert, dass Objektivität ein grundlegender menschlicher Wert ist.

  1. Das Konzept von Objektivität hat zwei Bedeutungen: eine metaphysische und eine erkenntnistheoretische. Die metaphysische Bedeutung besteht darin, die zu erkennen Primat der Existenz—die Anerkennung, dass es da draußen eine Welt gibt, die unabhängig von unserem oder irgendeinem Bewusstsein ist.
  2. Das Prinzip des Primats der Existenz postuliert, dass wir uns in jeder bewussten Erfahrung eines Objekts auf der Welt bewusst sind, das (a) existiert und (b) eine Identität hat. Zu sein bewusst ist sich bewusst zu sein etwas.
  3. Das menschliche Bewusstsein ist jedoch nicht nur wahrnehmungsbezogen, sondern auch konzeptionell. Konzeptualisierung ist die menschliche Fähigkeit, Dinge auf der Grundlage wahrgenommener Ähnlichkeiten und Unterschiede zu gruppieren und ein abstraktes Konzept zur Beschreibung dieser Gruppe zu erstellen.
  4. Der Erkenntnisprozess läuft nicht automatisch ab und ist daher fehlbar. Um gültig zu sein, sollten Konzepte mit einer geeigneten Methode formuliert werden. Diese Methode ist der erkenntnistheoretische Aspekt der Objektivität.
  5. Da es keine reinen Objekte gibt, auf die sich Konzepte direkt beziehen können, müssen sie wesentliche Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Objekten der Gruppe widerspiegeln — sie müssen auf sachlichen, beobachteten Beweisen beruhen.
  6. Objektivität im erkenntnistheoretischen Sinne ist also eine Wahl und die Verpflichtung, die eigene Vernunft zu nutzen und ihre Fähigkeiten auf die geeignetste Weise, um herauszufinden, was in einem bestimmten Wissenskontext wahr ist.
  7. Menschen kommen nicht immer mit mathematischer Sicherheit zu einer eindeutigen Antwort und irren sich manchmal völlig in den Schlussfolgerungen, zu denen sie kommen. Diese Fakten schließen die Möglichkeit der Objektivität nicht aus — vielmehr machen sie Objektivität noch wichtiger. Sie ermöglichen es uns, die Funktionsweise unserer Vernunft zu berücksichtigen und sie effektiv zu nutzen.
  8. Die einzige Situation, in der erkenntnistheoretische Objektivität zwecklos und völlig unmöglich ist, ist die metaphysische Subjektivität. Aber mit absoluter objektiver Sicherheit zu behaupten, dass die Welt eine Illusion ist, ist ein Widerspruch an sich.

Sehen Sie sich David Kelley's vollständig an Vortrag und Diskussion auf dem YouTube-Kanal der Atlas Society. Zusammenfassung von Andrei Volkov, 2020.

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