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Ludwig von Mises, Sozialismus: Eine wirtschaftliche und soziologische Analyse

Sitzung 4

Ludwig von Mises, Sozialismus: Eine wirtschaftliche und soziologische Analyse

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Sitzung 4

Zusammenfassung

Mises umfassende und einflussreiche Bewertung des Sozialismus konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Inkonsistenzen des Sozialismus, hebt aber auch die grundlegenden Prämissen hervor, die häufig sowohl von Sozialisten als auch von Antisozialisten akzeptiert werden. In Teil I vergleicht Mises die Prinzipien des Sozialismus und des Liberalismus/Kapitalismus.

  1. Der Sozialismus ist eine politische Philosophie, die „die Sozialisierung der Produktionsmittel mit der damit verbundenen zentralen Kontrolle der gesamten Produktion durch ein soziales oder genauer gesagt staatliches Organ“ befürwortet. Er dehnt die Regierung auf den wirtschaftlichen Bereich aus, dem der Liberalismus freien Lauf lassen würde.
  2. Der wesentliche Unterschied zwischen Liberalismus und Sozialismus liegt nicht im Ziel, sondern in der Bedeutung von Gerechtigkeit und den Mitteln dazu. Der Sozialismus befürwortet soziale Gerechtigkeit, was seiner Ansicht nach die Übertragung der Produktionsmittel auf das Kollektiv, das durch den Staat repräsentiert wird, erfordert.
  3. Während der Liberalismus die Freiheit des Einzelnen schützt, sich wirtschaftlich zu engagieren, behauptet der Sozialismus wirtschaftliche Rechte: „Recht auf das volle Arbeitsprodukt, Recht auf Existenz und Recht auf Arbeit“.
  4. Der Anspruch des Sozialismus, das Eigentum an den Gütern abzuschaffen, ist laut Mises unmöglich. Etwas zu besitzen bedeutet, es in Besitz zu haben und es verwenden oder verwenden zu können. Bei Konsumgütern ist dies zwangsläufig eine individuelle Aktivität.
  5. Eine Aufteilung der Produktionsgüter zwischen Produzent und Verbraucher ist möglich, aber jeder erhält den Anteil, „auf den er wirtschaftlich Anspruch hat, entsprechend dem Wert seines produktiven Beitrags zum Ertrag“. Somit ist kein gemeinsames Eigentum an Gütern möglich.
  6. Mises ist mit dem Sozialismus aufgrund seiner wirtschaftlichen Inkohärenz nicht einverstanden, aber aus ethischer Sicht. Von Natur aus werden keine Rechte gewährt: Es gibt kein Naturrecht oder keinen Gesellschaftsvertrag. Stattdessen erfordert das Leben wirtschaftliches Handeln, das wiederum Frieden erfordert.
  7. Richtiges Recht und Rechte können sich von einem ungerechten Ursprung zu Gerechtigkeit und Frieden entwickeln. Selbst wenn man also nachweisen könnte, dass „Gemeineigentum einst die Grundlage des Landrechts aller Nationen war und dass alles Privateigentum durch illegalen Erwerb entstanden ist, wäre man immer noch weit davon entfernt,... von solchen Prämissen zu schließen, dass Privateigentum abgeschafft werden könnte oder sollte“.

Lesen Ludwig von Mises' Sozialismus hier. Zusammenfassung von Andrei Volkov und Stephen Hicks, 2020.

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