1. Objektivität ist ein Erfordernis der menschlichen Erkenntnis, aber sie steht vor Herausforderungen in einer skeptischen oder Post-Wahrheits-Ära - "die Ansicht, dass prinzipiell nichts gewusst werden kann und/oder dass Konzepte wie Wahrheit, Objektivität und Gewissheit aufgegeben werden sollten".
2. Wirksame Antworten auf Skepsis erfordern positive Darstellungen aller kognitiven Prozesse: "Wahrnehmung, Gedächtnis, Begriffsbildung, Propositionsbildung, Mathematik und Logik". In einem langen Abschnitt zitiert Hicks jedoch wichtige Denker, die diese Elemente untergraben: Augustinus, Calvin, Hume, Kant, Nietzsche, Freud, Foucault und andere.
3. Die Wertimplikationen des "Post-Wahrheitismus" sind ebenfalls von Bedeutung: "Wenn wir Vernunft und Objektivität aufgeben, bekommen wir Subjektivismus; und wenn wir Subjektivismus bekommen, dann bekommen wir Relativismus; und wenn wir Relativismus ohne Rückgriff auf die Vernunft bekommen, dann bekommen wir Brutalität."
4. Hicks konzentriert sich auf zwei Irrtümer, die die Objektivitätslehre regelmäßig plagen. Der eine besteht in der Annahme, dass ein naiver Intrinsizismus in Bezug auf Wissen die einzige Alternative zum Subjektivismus ist. Während es bei der Objektivität darum geht, die Verbindung zwischen Realität und Bewusstsein aktiv aufrechtzuerhalten, unterbrechen Intrinsizismus und Subjektivismus diese Verbindung.
5. Der Intrinsizismus "geht davon aus, dass die Wirklichkeit allein die Bedingungen festlegt" und dass das Bewusstsein wie "ein passiver Spiegel" sein sollte. Platonisches Wissen zum Beispiel ist ein passives Empfangen von perfekten Formen. Der Subjektivismus, die andere "falsche Alternative", behauptet, dass die Aktivität des Bewusstseins die Realität unerkennbar macht. Hicks zitiert die Nietzsche'sche Behauptung, dass wir nicht Entdecker, sondern Gesetzgeber der Wirklichkeit sind: "Ihr 'Wissen' ist Schaffen, ihr Schaffen ist eine Gesetzgebung, ihr Wille zur Wahrheit ist Willezur Macht".
6. Hicks sagt: "In der Philosophie sind versteckte Prämissen oft tödlich", und führt implizite Annahmen über Objektivität an, die diese unmöglich machen. Wenn man zum Beispiel argumentiert: "Menschen treffen beim Denken Entscheidungen, also ist alles subjektiv", dann geht man davon aus, dass nur Wesen, die keine Entscheidungen treffen, objektiv sein können.
7. Im Gegensatz dazu argumentiert er, dass das menschliche Bedürfnis nach Objektivität daher rührt , dass der Mensch die Wahl hat. Jeder von uns muss lernen, seinen Verstand auf diese und nicht auf jene Weise einzusetzen, um seine kognitive Verbindung zur Realität aufrechtzuerhalten.